Erich Heckel () - Aquarell, , signiert, selten
KUNSTHANDEL | HENNEKEN Die Klassische Moderne aus Westfalen  TITEL  Flusshafen TECHNIK  Aquarell und Gouache ĂŒber farbiger Kreide SIGNATUR  Unten rechts "Heckel 29" ENTSTEHUNGSJAHR  GRĂSSE  (H x B)  54 x 69 cm PROVENIENZ  Privatbesitz NRW; Galerie Rosenbach; KĂŒnstlernachlass RAHMEN  Hochwertiger Rahmen mit sĂ€urefreiem Passepartout ZUSTAND  Sehr gut erhaltenes Blatt LITERATUR  Erich Heckel: Werkverzeichnis der GemĂ€lde, Wandbilder und Skulpturen Gebundene Ausgabe â 1. November von Erich-Heckel-Stiftung (Herausgeber), Andreas HĂŒneke (Autor) PRĂSENTATION  Das Bild kann nach vorheriger Anfrage in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden  KUNSTWERK "Flusshafen", Aquarell und Gouache ĂŒber farbiger Kreide, x 69 cm, signiert "Heckel 29". Dargestellt ist St.AndrĂ© de Cubsac in SĂŒdfrankreich. Erich Heckel, dessen gesamtes malerisches Werk stark vom Zeichnerischen geprĂ€gt ist, greift in den Jahren nach der "BrĂŒcke" und dem Ersten Weltkrieg auf seine profunden zeichnerischen FĂ€higkeiten zurĂŒck. Er entwickelt in der Folge neben den Aquarellen eine Mischtechnik, die in erster Linie auf der Zeichnung beruht. Aquarell und Bleistift ergĂ€nzen sich hier in einer Weise, die weit ĂŒber den technischen Begriff der aquarellierten Zeichnung hinausgeht. Er sucht in seinen Landschaftsdarstellungen sowohl topografische Treue als auch die Wiedergabe einer gewissen Stimmung, die ihn in diesem Augenblick bewegt. Erich Heckel unternimmt gegen Ende der er Jahre zahlreiche Reisen, die ihn vor allem nach Frankreich fĂŒhren und sein malerisches ÂOeuvre hin zur reinen Landschaftsschilderung erweitern. Das FigĂŒrliche, das frĂŒher eine so groĂe Rolle spielte, wird nun zur Nebensache. Das vorliegende zartfarbige Aquarell reiht sich ein in den Kontext dieser Landschaftsbilder, die sich von seinem expressionistischen Werk unterscheiden. Heckel wĂ€hlt groĂe Papierformate fĂŒr die fast immer panoramaartig gesehenen Landschaften, damit er auch mit der Technik des Aquarells eine gewisse MonumentalitĂ€t darstellen kann. Die besondere Wirkung auf den Betrachter verfehlen sie nicht. Der hier dargestellte Hafen liegt im sĂŒdlichen Abschnitt der französischen MittelmeerkĂŒste. Der ungewöhnliche Blickwinkel erzeugt zusammen mit den im Hafen liegenden Booten und den grĂŒnen BĂ€umen eine lebendige Dynamik. Wir danken Frau Renate Ebner M.A. und Herrn Hans Geissler, Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen am Bodensee, fĂŒr die freundliche Beratung. Die vorliegende Arbeit ist im dortigen Archiv verzeichnet.  KĂNSTLER Der expressionistische Maler Erich Heckel wird am 31. Juli in Döbeln (Sachsen) geboren. Bereits wĂ€hrend seiner Schulzeit lernt er den spĂ€teren Maler Karl Schmidt-Rottluff () kennen und freundet sich mit diesem an. Im Jahre beginnt Erich Heckel ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Dresden. Gemeinsam mit Ernst Ludwig Kirchner (), Fritz Bleyl () und Karl Schmidt-Rottluff () grĂŒndet Heckel im Jahre die KĂŒnstlergemeinschaft "Die BrĂŒcke". Heckel ĂŒbernimmt die GeschĂ€ftsfĂŒhrung. Im selben Jahr bricht der KĂŒnstler sein Architekturstudium ab und arbeitet von nun an als Bauaufseher im ArchitekturbĂŒro von Wilhelm Kreis. gibt er diese Arbeit auf, um sich von nun an nur noch der Grafik und Malerei zu widmen. In diesem und im folgenden Jahr verbringt Erich Heckel die Sommermonate gemeinsam mit Schmidt-Rottluff in Dangast (Nordsee) und und mit Kirchner und Max Pechstein () an den Moritzburger Teichen bei Dresden. folgt der Umzug aller "BrĂŒcke"-Mitglieder nach Berlin. Hier ĂŒbernimmt Heckel das Atelier von Otto MĂŒller (). Im Jahre lernt er die KĂŒnstler Lyonel Feininger (), Franz Marc () und August Macke () kennen. AuĂerdem nimmt er gemeinsam mit der "BrĂŒcke" an der Kölner Sonderbundaussstellung teil. Es folgt die Bekanntschaft mit Wilhelm Lehmbruck (), Christian Rohlfs () und anderen KĂŒnstlern. Nach der Auflösung der "BrĂŒcke" findet Heckels erste Einzelausstellung bei Fritz Gurlitt in Berlin statt. Ebenfalls seit diesem Jahr verbringt der KĂŒnstler die Sommer- und Herbstmonate an der Flensburger Förde und beteiligt sich an der Kölner Werkbundausstellung. Den Ersten Weltkrieg erlebt er als SanitĂ€ter fĂŒr das Rote Kreuz in Flandern. WĂ€hrend dessen lernt er Max Beckmann () kennen und es entstehen Holzschnitte und Lithografien wie "Verwundeter Matrose" () und das Werk "Madonna von Ostende" (). ZurĂŒck in Berlin beteiligt sich Erich Heckel an Ausstellungen der "Novembergruppe" und wird GrĂŒndungsmitglied im "Arbeitsrat fĂŒr Kunst". AuĂerdem unternimmt er Reisen durch Europa. In den Jahren und entsteht im Erfurter Angermuseum der Wandbildzyklus "Lebensstufen". Dieses Werk ist die einzige erhaltene Wandmalerei Heckels. Zur Zeit der Nationalsozialisten erhĂ€lt der KĂŒnstler Ausstellungsverbot und seine Werke werden als "Entartet" tituliert. 729 seiner GemĂ€lde werden aus deutschen Museen beschlagnahmt. Das Berliner Atelier wird bei einem Bombenanschlag zerstört. Heckel selbst flĂŒchtet zunĂ€chst an die Flensburger Förde, wo zahlreiche Aquarelle entstehen. Dann siedelt er nach Hemmerhofen (Bodensee) ĂŒber und erhĂ€lt von bis eine Professur an der Hochschule fĂŒr Bildende KĂŒnste in Karlsruhe. Im Jahre nimmt der KĂŒnstler an der "documenta I" in Kassel teil. Zudem erhĂ€lt er das groĂe Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, den Kunstpreis der Stadt Berlin, den Kunstpreis des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und den "Orden pour la MĂ©rite". Erich Heckel stirbt am 27. Januar in Radolfzell (Bodensee).  KUNSTHANDEL | HENNEKEN Die Klassische Moderne aus Westfalen