Wie Obelix als kleines Kind in den Zaubertrank geplumpst ist
"Nein, Obelix, du bekommst keinen Zaubertrank! Du bist doch als kleiner Junge in den Kessel gefallen." - Eingefleischte Asterix-Fans werden sich an diesen Satz so sehr gewöhnt haben, dass er wahrscheinlich nur noch als Quelle des täglichen Amusements dient. Wie ein Mantra zieht sich der Running Gag durch die Comics, dass Obelix hofft, irgendwann doch mal wieder einen Schluck aus Miraculix' Kessel zu bekommen. Eine Frage wird sich dabei bestimmt jeder Asterix-Fan mal gestellt haben: Wie ist Obelix als kleines Kind eigentlich in den Kessel mit Zaubertrank geplumpst? In diesem Prequel wird diese Frage endlich beantwortet. Die Geschichte passt wunderbar in das von Goscinny und Uderzo geschaffene Universum des kleinen gallischen Dorfes und wurde mit schönen Bildern ausgestattet. Allerdings finde ich den Preis vollkommen überzogen. Es handelt sich nicht um ein Comic im traditionellen Sinne, sondern um eine bebilderte Ich-Erzählung aus der Sicht von Asterix, die ihrem Namen zwar alle Ehre macht, aber in Windeseile durchgelesen ist. Schade, dass man darauf spekuliert, dass Fans und Sammler wie ich trotzdem nicht widerstehen können und sich den Band zulegen werden. Sieht man allerdings von der fragwürdigen Preisgestaltung ab, ist dieses Prequel eine tolle Ergänzung zu den Comics. Man sollte sich immer vor Augen führen, dass es sich hierbei um eine Kurzgeschichte handelt. Der Text stammt übrigens noch aus der Feder von René Goscinny. Die Erstausgabe dieser Erzählung erschien in der französischen Zeitschrift "Pilote".