Else Lohmann () - GemÀlde, o.J., Bielefeld,
KUNSTHANDEL | HENNEKEN Die Klassische Moderne aus Westfalen  TITEL  Parklandschaft mit blauem Haus TECHNIK  Ăl / Papier / Karton SIGNATUR  Unten rechts signiert und datiert: "E.vd F.L.". Seit ihrer Heirat hieĂ Else Lohmann offiziell Else van der Feer LadĂšr ENTSTEHUNGSJAHR  o.J. GRĂSSE (H x B)  28,5 x 38,1 cm RAHMEN  Neuer Wechselrahmen aus Holz mit sĂ€urefreiem Passepartout ZUSTAND  Gut erhalten. PROVENIENZ  Privatbesitz Utrecht (NL), Privatbesitz Baarn (NL) LITERATUR  Nicole Seidensticker-Delius: Else Lohmann. Farbbekenntnisse. Das malerische Werk der Bielefelder KĂŒnstlerin Jutta HĂŒlsewig-Johnen/Thomas Kellein: Der WestfĂ€lische Expressionismus. Seite 78ff PRĂSENTATION  Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden  KUNSTWERK  "Parklandschaft mit blauem Haus", Ăl / Papier / Karton, 28,5 x 38,1 cm, signiert: "E.vd F.L.". Das Bild wird in das geplante Werkverzeichnis aufgenommen. Eine beeindruckende, farbfrische Darstellung eines ParkgelĂ€ndes mit einem blau-violetten Haus. Freilichtmalerei war das Credo ihres Lehrers Johann Walter-Kurau, kein strenger Akademismus, sondern die freie, harmonische Farbgebung in Kompositionen nach der Natur. Lohmann steht den weitaus bekannteren KĂŒnstlerkollegen und Zeitgenossen Peter August Böckstiegel, Hermann Stenner und Viktor Tuxhorn in ihrer Rolle als regionale Impulsgeber der Moderne in nichts nach. Insofern hat Else Lohmann eine geradezu beachtliche Leistung vollbracht.  KĂNSTLER Else Lohmann (* 29. August in Bielefeld; â 25. Juni in Baarn, Holland), vollstĂ€ndiger Name: Elisabeth Emilie Lohmann-van der Feer LadĂšr, war eine Malerin des Expressiven Realismus. Elisabeth Emilie Lohmann wurde am 29. August in Bielefeld geboren. Ihre Eltern waren der Fabrikant und GrĂŒnder Carl Lohmann (Lohmann Werke AG, eine Fabrik fĂŒr Fahrzeuglampen, FahrradsĂ€ttel, Hilfsmotoren und Reisekoffer) und seine Ehefrau Fanny geb. Bensen. Else Lohmann wuchs mit vier Geschwistern in einem kĂŒnstlerisch interessierten liberalen Elternhaus auf und fing schon als Kind an zu zeichnen. Nach dem Schulabschluss am Ceciliengymnasium Bielefeld besuchte sie ein Töchterpensionat in Dresden, wo eine Tante lebte. In Dresden lernte sie die modernen Kunstströmungen kennen und entdeckte in den Museen der Stadt die alten Meister wie Rembrandt, Tizian und Raffael. FĂŒr kurze Zeit kehrte Else Lohmann nach Bielefeld zurĂŒck und besuchte dort die Staatlich-StĂ€dtische Handwerkerschule. Nur wenig spĂ€ter zog sie erneut nach Dresden. Als Frau war ihr ein regulĂ€res Studium an einer Kunstakademie bis zum Ende des Ersten Weltkriegs verwehrt. Daher blieb ihr nur der Besuch einer privaten Malschule. Wie viele andere spĂ€tere KĂŒnstlerinnen (Ilse Heller-Lazard, Florence Henri, Thea Hucke, Minna Köhler-Roeber, Karen Schacht) lernte sie ab bei dem Landschaftsmaler Johann Walter-Kurau () die Ălmalerei und folgte ihm dann bei Kriegsende auch von Dresden nach Berlin. Obwohl der ursprĂŒnglich aus Jelgava in Lettland stammende Meister ihre Malweise stark beeinflusst hatte, entwickelte sie von da an einen eigenen, expressiven Stil, der sich eher an Paula Modersohn-Becker oder den Malern der KĂŒnstlergruppe BrĂŒcke orientierte. Ihre Ausbildungszeit in Dresden war nur von kurzer Dauer, denn Walter-Kurau ging nach Berlin, wohin ihm Else spĂ€ter folgte. Ihr Leben als MalschĂŒlerin in Berlin genoss sie: âEs war eine tolle Zeit. Ich habe die schönsten Ausstellungen gesehen, erlebte die bedeutendsten KĂŒnstler von damals, sie saĂen alle im Berliner CafĂ© des Westens.â Die Konzentration der Malklasse Walter-Kuraus galt der Landschafts- und PortrĂ€tmalerei. Viele kleinformatige Arbeiten entstanden unterwegs auf AusflĂŒgen in die Natur, vorwiegend in der nĂ€heren Umgebung und in der FrĂ€nkischen Schweiz. unternahm Else Lohmann gemeinsam mit ihrer Mutter eine Reise nach Italien. In Rom lernte sie den hollĂ€ndischen Kunstsammler Cees van der Feer LadĂšr kennen, den sie wenig spĂ€ter heiratete. Sie brachte eine erhebliche Mitgift mit in die Ehe, so dass ein reprĂ€sentatives Gut in Holland gekauft werden konnte. Ihr Mann Cees hatte wenig Interesse an moderner Malerei, so dass die Erziehung ihrer beiden Kinder und die FĂŒhrung eines groĂen Haushalts im Mittelpunkt standen. Nachdem ihr Ehemann verstorben war, erlebte Else Lohmann eine zweite Schaffensphase. Viele ihrer Bilder entstanden auf ihren Reisen in Holland und in den SĂŒden Europas. In den Niederlanden stellte sie in Galerien und KulturhĂ€usern aus. In ihrer deutschen Heimat entdeckte man sie erst spĂ€t. In Bielefeld fand eine Ausstellung ihrer Werke in der Galerie Jesse statt, zu der sie noch selbst anreiste. waren Bilder von ihr in einer Gruppenausstellung in der Kunsthalle Bielefeld zu sehen. Ein Jahr spĂ€ter starb Else Lohmann am 25. Juni in Baarn in den Niederlanden. In den er Jahren wurden viele KĂŒnstlerinnen ihrer Generation wiederentdeckt. Das Verborgene Museum in Berlin widmete ihr eine Einzelausstellung. AnlĂ€sslich der Kunstausstellung zum 140. Geburtstag Johann Walter-Kuraus wurden neben seinen Arbeiten auch Bilder seiner MalschĂŒlerinnen Else Lohmann, Minna Köhler-Roeber, Ilse Heller-Lazard und Eva Langkammer in Jelgava/Lettland und Berlin gezeigt. Sie hinterlĂ€sst ein umfangreiches, nicht katalogisiertes Werk von mehreren Hundert Bildern und Skizzen, die in der ganzen Welt verteilt sind. Aus ihrem Nachlass sind noch einige bedeutende Bilder im Besitz der Familie Lohmann/Heise geblieben.  AUSSTELLUNGEN : Malerkreis Baarn, Holland : Galerie Jesse, Bielefeld : Malerei und Graphik , Kunsthalle Bielefeld : Retrospektive Einzelausstellung: Else Lohmann, Museum Waldhof (Bielefeld) : Else Lohmann: Die Berliner Jahre , Frauenforschungs-, -bildungs- und -informationszentrum e.V. (Berlin) : Ich im Aufbruch. 50 Maler des Expressiven Realismus, StĂ€dtische galerie ada (Meiningen) : Eine Malerin aus Bielefeld: Else Lohmann (Kunsthalle Bielefeld)  KUNSTHANDEL | HENNEKEN Die Klassische Moderne aus Westfalen