Magnus Zeller () - Aquarell, , signiert, Berlin
TITEL Sturm im Wald (Flüchtende) TECHNIK Aquarell / festes Papier SIGNATUR Unten rechts signiert und datiert: Magnus Zeller 23 ENTSTEHUNGSJAHR GRÖSSE (H x B) cm RAHMEN Schöner alter Holzrahmen mit Passepartout ZUSTAND Guter Gesamteindruck LITERATUR Magnus Zeller. Entrückung und Aufruhr. Berlin, Stadtmuseum und Museum Ephraim-Palais, , Kat.-Nr. 86, Abb. S. 218 Anpassung - Überleben - Widerstand. Künstler im Nationalsozialismus, Seite 250ff AUKTIONEN Internationaler Rekordpreis für Magnus Zeller: "Liebespaar", Öl auf Leinwand, € bei Christie's, London, PRÄSENTATION Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden KUNSTWERK Das expressive Bild "Sturm im Wald" bzw. "Flüchtende" zeigt zwei in Decken gehüllte Männer mit ernsten Gesichtern vor bewegtem Hintergrund. Um wurde die Bildsprache Zellers realistischer, ein anklägerisch-aufklärerischer Gestus setzte sich durch, so auch im Grafikzyklus "Revolutionszeit". Häufig nutzte der Maler nun auch Elemente der Groteske oder einer romantisierenden Expressivität. Den Irrsinn der Front habe Zeller "ganz von unten in der Feuerzone und ganz von oben in der Etappe" erfahren, schrieb sein enger Freund Arnold Zweig. Beider Mappenwerk "Entrückung und Aufruhr" wurde zum Pamphlet zweier Anarchisten in Uniform und begründete Zellers Ruf als Prophet des Untergangs. Werkverzeichnis Helm A. KÜNSTLER Magnus Zeller (* 9. August in Biesenrode Landkreis Mansfeld-Südharz; † 25. Februar in Ost-Berlin) war ein expressionistischer Maler und Grafiker. Magnus Zeller wuchs als Kind einer protestantischen Pfarrer-Familie in Biesenrode im Südharz auf und zog im Jahre mit seinen Eltern nach Magdeburg, um ab nach Berlin zu gehen. In Berlin studierte er von bis Malerei und Plastik bei Lovis Corinth. stellte er erstmals Werke in Berlin aus. Von bis war er beim Militär. Dort lernte er den Irrsinn des Krieges „ganz von unten in der Feuerzone und ganz oben in der Etappe“ kennen (Arnold Zweig). Er war ab Mitglied der Künstlervereinigung Freie Secession und im Verein Bildender Künstler in Berlin und hatte damals schon Kontakte zu Karl Schmidt-Rottluff und eine Freundschaft mit Arnold Zweig. war er Mitglied eines Soldatenrates der obersten Heeresleitung und nahm an der Vollversammlung der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte am 10. November teil. Im Jahre veröffentlicht Zeller die Mappenwerke "Entrückung und Aufruhr" zusammen mit Arnold Zweig und "Revolutionszeit" über das Revolutionsjahr , die in den Jahren entstanden. Im Jahre publizierte er erstmals Buchillustrationen. Von bis unterrichtete er an der Staatlichen Kunstschule in Tartu (Dorpat), Estland. Im Jahre reiste er nach Paris, um dort die Werke vor allem von Honoré Daumier und Eugène Delacroix zu studieren. Ab dem Jahre beteiligte sich Zeller an zahlreichen Ausstellungen. Von bis regelmäßige Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen. Von bis lebte er in Berlin bzw. in Blomberg/Lippe und ab in Caputh. wurden die Arbeiten Zellers von der nationalsozialistischen Presse, nach anfänglichem erfolglosen Umwerben, als entartet diffamiert. Im Sommer verbrachte er fast drei Monate in dem MalerortKallmünz. Er hielt sich dann von Herbst bis in Rom in der Villa Massimo, finanziert durch ein Stipendium, auf. kehrte er nach Deutschland zurück. Dort wurde er in seinem künstlerischen Arbeiten durch die städtischen Behörden dadurch behindert, dass ihm der Kauf von Malmaterial verwehrt wurde. Seine Ausstellungsmöglichkeiten waren von dieser Maßnahme nicht betroffen. Ab dem Jahre fand seine künstlerische Auseinandersetzung mit den Nationalsozialisten statt und es entstanden zahlreiche Bildwerke, deren Entdeckung zur lebensbedrohlichen Verfolgung geführt hätte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs trat Zeller in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein, wechselte später jedoch in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED). In den Jahren von bis erfolgten weitere Ausstellungsbeteiligungen; im Jahre übersiedelte seine zweite Frau Helga mit Sohn Conrad nach Hamburg, er blieb mit seiner Tochter Helga in Caputh. wurde er als Vorstand des Verband Bildender Künstler der DDR abgewählt, Hintergrund könnte die Auseinandersetzung um die Formalismus/Realismus-Debatte gewesen sein. nahm er eine Medaille für seine Kunstwerke und Teilnahme an den Arbeiterkämpfen in den Jahren bis entgegen. Bis zu seinem Tod im Jahre beteiligte sich Zeller an weiteren zahlreichen Ausstellungen. Seine Tochter Helga Helm übergab dem Archiv der Akademie der Künste Berlin den schriftlichen Nachlass ihres Vaters mit Skizzenbüchern, autobiographischen Aufzeichnungen und Briefwechsel u.a. mit Klaus Richter, Karl Schmidt-Rottluff und Arnold Zweig. erhielt er den Vaterländischen Verdienstorden in Silber. Magnus Zeller ist Ehrenbürger von Caputh. Zeller gehört zur zweiten Generation der Expressionisten in Deutschland. In seinem Frühwerk benutzt er kubistische Formen und ordnet Farben in Prismenform an. Aufgrund seiner Farbwahl mit Tendenz zum Unheimlich-Surrealen bringt dies Zeller um den Beinamen E.T.A. Hoffmann der Farbe ein. Mit Grotesken und Satire malt er gegen den Krieg an. Er sucht aber auch Schönheit in Menschen- und Naturbildern. Ab beginnt er seine Mal- und Zeichentechnik in zeitkritischen Themen umzusetzen, die sich in Bildwerke gegen den nationalsozialistischen Staat manifestieren, die er versteckt halten muss. Nach ist sein Werk durch antimilitaristische Werke, Alltags-, Menschen- und Tierbilder gekennzeichnet. AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN - Münster, Detmold, Iserlohn, Lüdenscheid, Soest: Anpassung - Überleben - Widerstand. Künstler im Nationalsozialismus. - Berlin, Stadtmuseum und Museum Ephraim-Palais: Magnus Zeller. Entrückung und Aufruhr. Berlin, KUNSTHANDEL | HENNEKEN Die Klassische Moderne aus Deutschland Weitere Kunstwerke auf unserer Homepage