Dorothea Maetzel-Johannsen () - Gemälde, ,
TITEL Akt mit Korb und Birnen (Rückseitig: Knabe mit Ball. Ölgemälde von Emil Maetzel. Um ) TECHNIK Öl / Holz SIGNATUR Unbezeichnet ENTSTEHUNGSJAHR GRÖSSE (H x B) 98 x 79,5 cm PROVENIENZ Privatsammlung Hamburg RAHMEN Hochwertiger Holzrahmen. ZUSTAND Guter Gesamteindruck. Die Ecken der Sperrholzplatte gerundet. Leichte Bereibungen entlang der Bildkante LITERATUR Karin von Behr, Dorothea Maetzel-Johannsen Nachlese, Hamburg , Seite 85 mit ganzseitiger Farbabbildung (WVZ 14g) und Seite 84 Entwurfsskizzen PRÄSENTATION Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden KUNSTWERK Die formal noch ganz vom Kubismus beeinflusste Komposition zeigt bereits Tendenzen zu einer Nivellierung. Besonders deutlich in der Figur des Knaben. In der Modellierung seiner Gliedmaßen ist eine Hinwendung zu einem gerundet-weichen Formengut zu erkennen. Das Malerische gewinnt die Oberhand und wird in den Arbeiten der folgenden Jahre immer stärker hervortreten. Beachtlich ist jedoch das Kolorit mit den fast üppigen Fleischtönen vor einem kühleren Grün des Hintergrundes. Das dekorativ-flächenhafte Element, das in vielen Werken von Dorothea Maetzel-Johannsen zu finden ist, gewinnt hier an Bedeutung ohne jedoch ins Banale abzugleiten. Mit einer Expertise von Jan Buchholz (Enkel von Dorothea Maetzel-Johannsen), Hamburg, vom April . Werkverzeichnis Nummer 14g. Rückseitig: Knabe mit Ball. Ölgemälde von Emil Maetzel. Um . KÜNSTLER Als Kind erkrankte Dorothea Maetzel-Johannsen an Gelenkrheumatismus, der ein chronisches Herzleiden nach sich zog. Schon früh beschäftigte sie sich intensiv mit Zeichnen und Malen. bis absolvierte sie in Hamburg eine Ausbildung zur Zeichenlehrerin und arbeitete anschließend an einer Schule in Schleswig. Daneben schuf sie freie Arbeiten in verschiedenen Stilrichtungen. heiratete sie den Hamburger Architekten und Maler Emil Maetzel. Als verheiratete Frau durfte sie im wilhelminischen Kaiserreich nicht mehr als Lehrerin arbeiten und musste die Anstellung aufgeben. Maetzel-Johannsen entwickelte für sich, ausgehend von dem französischen Maler Cézanne, eine eigene Handschrift, für die ein streng gegliederter Bildaufbau typisch ist. Dabei bezog sie den Pinselduktus gestalterisch mit ein. Parallel schuf sie auch sehr malerische Werke, die auf die deutsche Freilichtmalerei zurückgehen. Die flächige Wirkung wurde hier zum bestimmenden formalen Element. Ein dritter Werkbereich zeigt Arbeiten, in denen sie wiederum der Linie eine starke Bedeutung gab. Zwischen und reiste sie wiederholt nach Berlin. Während des Ersten Weltkrieges nahm sie Unterricht bei Lovis Corinth. Nach Kriegsende begann für das Künstlerpaar in Hamburg eine erfolgreiche Zeit. Zusammen mit ihrem Ehemann gehörte Maetzel-Johannsen zu den Mitbegründerinnen der Hamburgischen Sezession. Ausgehend von den Werken der aufgelösten Künstlergemeinschaft Brücke (Künstlergruppe), vom frühen Kubismus sowie von afrikanischer Plastik, schuf sie ab ihr expressionistisches Hauptwerk. Dabei erarbeitete sie sich eine individuelle Ausdrucksweise innerhalb des Expressionismus. Zwar finden sich in ihren Werken die typischen eckigen Konturen, die flächige Raumauffassung und dynamische Schrägkompositionen, anders als ihre Kollegen verzichtete die Künstlerin auf jegliche Aggressivität in ihren Kompositionen. In den Stillleben und Figurenbildern schwingt eine kontemplative Stimmung mit, die zum dynamischen Bildaufbau in Widerspruch steht. bezog Maetzel-Johannsen ein eigenes Atelier in Hamburg, in der Ulmenau 3. Hier entstanden Werke, in denen sie die Flächenwirkung der Bilder stärker betonte. Gleichzeitig beschäftigte sie sich mit der Neuen Sachlichkeit. Behutsam bezog sie den ab Mitte der er Jahre sich in Deutschland ausbreitenden Stil in ihre Arbeiten mit ein. führte sie den Auftrag für Wandgemälde in der Hamburger Kunsthalle aus. hielt sie sich ein halbes Jahr lang in Paris und Chartres auf. In Frankreich nahm sie eine Vielzahl neuer Anregungen für ihr Werk mit zurück nach Deutschland, die in die letzten fünf Jahre ihres Schaffens einfließen sollten. Es entstanden Werke, die cézanneske Züge tragen, andere Bilder sind angelehnt an den Fauvismus. Schließlich gibt es auch eine Werkgruppe, in der sie versuchte, die Linie ins Malerische mit einzubeziehen. Vorherrschend jedoch ist in Maetzel-Johannsens Werken eine heitere bis melancholische Stimmung, der ein harmonischer Ausdruck innewohnt. unternahm sie noch eine Reise nach Visby auf der Insel Gotland. arbeitete Maetzel-Johannsen an einem Auftragsentwurf für ein Deckengemälde im Hamburger Planetarium. Die Ausführung blieb ihr verwehrt, denn sie starb am 8. Februar im Alter von 44 Jahren nach einer Operation an Herzschwäche. Neben ihrem Ehemann hinterließ sie vier Kinder: Ruth (* 21. Juli . Oktober ), Bogumil (* ; † November ), Peter (* ; † Juli ) und Monika (* . Oktober ). Wie im Fall anderer Frauen in der Kunst war ihr Werk weitgehend vergessen. Erst erschien eine Monografie von Jan Buchholz und Doris von Zitzewitz über Leben und Werk der Künstlerin. AUSSTELLUNGEN Gemeinschaftsausstellung mit dem Bildhauer Friedrich Wield, Hamburger Kunsthalle „Emil Maetzel – Dorothea Maetzel-Johannsen“, Kunstverein Hamburg Gemeinschaftsausstellung. Einfühlung und Abstraktion. Die Moderne der Frauen in Deutschland; Kunsthalle Bielefeld Dorothea Maetzel-Johannsen & Emil Maetzel. Ein Künstlerpaar der Moderne, Stade Stichwörter: Kunst, Künstler, Künstlerin, Kunstwerk, Maler, Malerin, Gemälde, Bild, Bilder, Ölgemälde, Hamburg, Hamburger, Hamburgisch, Hamburgische, Sezession, Expressionismus, Expressionistin, Expressionisten, Expressionist, Klassische Moderne, 20. Jahrhundert, Maetzel-Johannsen, Maetzel, Museum, Kunsthandel, Galerie, Kaufen, Sammlung, Norddeutscher, Bad Iburg, Osnabrück, Bielefeld, Münster, Gemäldegalerie, Art & Antik Messe Münster KUNSTHANDEL | HENNEKEN Die Klassische Moderne aus Deutschland Weitere Kunstwerke auf unserer Homepage