Nymphenburger Porzellan - Mokkatasse/Espressotasse - Form:
Nymphenburger Porzellan. Mokkatasse / Moccatasse / Espressotasse. Konturen gehöht. Form: Perl. Durchmesser Tasse: ca. 9 cm. Höhe der Tasse: ca. 5 cm. Durchmesser Untertasse: ca. 14 cm. FĂŒr den stilvoll servierten Espresso nach dem Essen. Mokkatasse in der weiten Form aus dem Perl Service. Runder, leicht ausgestellter FuĂ. DarĂŒber eine sich stark weitende Schale mit facettierter Wandung, zwölfeckig. Untere ebenfalls zwölfeckig, am Rand mit den namensgebenden Perlen, RĂ€nder und Konturen fein mit Goldlinien umzogen. Zustand: unbenutzt, unbeschĂ€digte Erhaltung. Marken: Nymphenburgmarke unterglasur GrĂŒn, Presszeichen. Das Perlservice von Dominikus Auliczek markiert einen Wendepunkt in der Manufakturgeschichte Nymphenburgs wie auch in der Gestaltung des europĂ€ischen Porzellans insgesamt. Schwelgte noch Auliczeks VorgĂ€nger Bustelli in den zarten Formen des Rokoko, so setzt sein Nachfolger an der Manufaktur bei MĂŒnchen neue Akzente: Ein Zwölfeck als Grundform fĂŒr ein Tafelservice hatte es bis dato in der Geschichte des Porzellans in Europa noch nicht gegeben. Der natĂŒrlichen Kreisbewegung der Drehscheibe folgend, waren Teller, Tassen und TafelgerĂ€t bislang fast ausnahmslos auf eine runde Form festgelegt. Der Entwurf Auliczeks setzte den runden Barockformen die frĂŒhklassizistische Strenge des Louis Seize entgegen. Er bereicherte seine strenge Form, die als antik oder "Ă la greque" bezeichnet wurde, um weitere Motive: Vom FuĂ der GefĂ€Ăe aus entfalteten sich feine Reliefs von AkanthusblĂ€ttern, die Deckel hingegen bekrönten HopfenblĂŒten als Knauf, die wiederum von Lanzett- oder LorbeerblĂ€ttern in Relief umgeben waren. Die RĂ€nder von Tellern und SchĂŒsseln schlieĂlich zierte jener Perlfries, der dem Service seinen Namen verlieh. Das heute so beliebte Service der Form Perl ist zwar bereits in den Jahren zwischen und entstanden, war jedoch das gesamte 19. Jahrhundert hindurch ausschlieĂlich dem bayrischen Königshaus vorbehalten. Im Dekor mit blauen BĂ€ndern und Ansichten der königlichen Schlösser und HĂ€user wurde es ab als "Bayrisches Königsservice" bekannt. Erst im Jahre wurde die Serviceform "Perl" durch Prinzregent Luitpold fĂŒr die Weltausstellung in Paris zur Neuausformung und zum allgemeinen Handel freigegeben.