Adolf Hölzel () - Pastell, um , Dachau,
 TITEL  Ohne Titel ("Komposition") TECHNIK  Pastell / Bleistift / Velin SIGNATUR  - ENTSTEHUNGSJAHR  Um GRĂSSE (H x B)  14,5 x 11,5 cm blattgross RAHMEN  Schöner alter Rahmen mit Museumsglas (UV-Schutz) ZUSTAND  In guter farbfrischer Erhaltung. Die Oberkante mit kleiner Knickspur PROVENIENZ  Galerie Gunzenhauser, MĂŒnchen; Privatsammlung SĂŒddeutschland PRĂSENTATION  Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden  KUNSTWERK  Adolf Hölzel entwickelt ungegenstĂ€ndliche flĂ€chige Farbuntersuchungen mit sich durchdringenden Spiralen und Kreisen. Er verfasst auch theoretische Schriften, die nicht ohne Auswirkung auf die kommende KĂŒnstlergeneration bleiben: Vor allem Johannes Itten und Oskar Schlemmer, spĂ€tere BauhĂ€usler, setzen sich mit Hölzels Schrifttum auseinander. In einer Stuttgarter Ausstellung wird er zusammen mit Johannes Itten, Oskar Schlemmer, Willi Baumeister und Ida Kerkovius unter dem Titel "Hölzel und sein Kreis" der Ăffentlichkeit prĂ€sentiert. In den er Jahren entstehen seine Pastellfolgen, die - neben den Glasfenstern fĂŒr Sakral- und Profanarchitektur - den KĂŒnstler im letzten Lebensjahrzehnt hauptsĂ€chlich beschĂ€ftigen. Die hier vorliegende Pastellkreidezeichnung ist ein weiteres eindrucksvolles Exempel fĂŒr die Bildsprache Hölzels in den er Jahren. Gezielt erarbeitet der KĂŒnstler hier eine in sich geschlossene Bildkomposition, in der runde und ovale Elemente sich durchsetzen. Dieses Strukturprinzip erfasst sowohl die groĂen Linien als auch die darin eingebetteten kleineren Formationen, wodurch die gesamte Komposition eine ganz besondere Harmonie ausstrahlt. Meisterlich gelingt es Hölzel darĂŒber hinaus, trotz der vorherrschenden abstrakten Bildauffassung eine eindrucksvolle Bandbreite an Assoziationsmöglichkeiten zu eröffnen. Verso mit dem Nachlassstempel (Lugt f). Das angebotene Kunstwerk wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.  KĂNSTLER Adolf Richard Hölzel (* 13. Mai in OlmĂŒtz in MĂ€hren; â 17. Oktober in Stuttgart) war ein bedeutender deutschmĂ€hrischer Maler, ein frĂŒher Protagonist der Abstraktion und Wegbereiter der Moderne. Adolf Hölzel, als Sohn des Verlegers Eduard Hölzel im selben Jahr geboren wie Vincent van Gogh und Ferdinand Hodler, absolvierte ab Mai eine dreijĂ€hrige Ausbildung als Schriftsetzer in Gotha in der Kartographisch-Geographischen Verlagsanstalt von Friedrich Andreas Perthes und nahm privaten Zeichenunterricht. zog er mit seinen Eltern nach Wien. Von an studierte er an der Wiener Akademie Malerei und setzte seine Studien ab in MĂŒnchen an der Kunstakademie fort; der originale Matrikeleintrag dort ist auf Adolph Hölzl ausgestellt. Nach Beendigung seiner Studienzeit () heiratete Adolf Hölzel Karoline Emilie von Karlowa (). Das Ehepaar wohnte mit dem geborenen Sohn teils in Rothenburg ob der Tauber und teils in MĂŒnchen. In MĂŒnchen lernte er den impressionistischen Maler Fritz von Uhde kennen und grĂŒndete mit Ludwig Dill und Arthur Langhammer die âDachauer Malschuleâ (auch: âNeu-Dachauâ), was ihn zu einem der ersten Vertreter der KĂŒnstlerkolonie Dachau machte. Als Lehrer warb er spĂ€ter auch August von Brandis an. beteiligte sich Adolf Hölzel an der ersten (noch von den MĂŒnchener Sezessionisten ausgerichteten) Ausstellung des Deutschen KĂŒnstlerbundes mit den ĂlgemĂ€lden Waldesrand, FrĂŒhlingslandschaft und zwei Handzeichnungen aus der Privatsammlung des Mainzer Architekten Carl August BembĂ©. In Dachau lebte Hölzel von bis . Seine neuartige Unterrichtsmethode zog bald junge KĂŒnstler aus dem In- und Ausland an. Hölzels âMalschuleâ war dabei keine Einrichtung im allgemeinen Sinne, eher hĂ€tte man von einer kleinen Akademie sprechen können. In dem frĂŒheren Atelier seines verstorbenen Freundes Langhammer hielt er VortrĂ€ge ĂŒber Kompositionslehre, Bildaufbau, FlĂ€chenaufteilung, die Figur im Raume, Farbenlehre, den 'Goldenen Schnitt' und dergleichen, worĂŒber seine SchĂŒler und SchĂŒlerinnen Kolleghefte ausarbeiteten. Hölzel zĂ€hlt nicht nur zu den GrĂŒndern der MĂŒnchner Secession, sondern auch zu denen der Wiener Secession. Sein programmatischer Aufsatz âĂber Formen und Massenvertheilungâ in Ver Sacrum, der Zeitschrift der Wiener Secession, hatte starke Nachwirkungen. Eng mit Carl Moll befreundet, zĂ€hlt er zur Gruppe der StilkĂŒnstler um Gustav Klimt, die geschlossen aus der Secession austrat. Die verstĂ€rkte Hinwendung zur Formkunst wird in diesem Kontext verstĂ€ndlich und erklĂ€rt die schrittweise Abwendung von der Abbildhaftigkeit. Schon wĂ€hrend seiner Zeit in Dachau begann der KĂŒnstler, sich mit dem abstrakten Ornament zu beschĂ€ftigen. Im Gegensatz zu seiner spĂ€ten oft starkfarbigen Malerei stehen seine in der Stadt an der Amper geschaffenen GemĂ€lde, die die hiesige Landschaft und AtmosphĂ€re in den feinsten Tonwerten schildern.[4] Nachdem Hölzel Dachau verlassen hatte, kehrte er stets in den Sommermonaten dorthin zurĂŒck und gab private Malstunden. Seine von Wilhelm von Bezolds Farbenlehre ausgehende Studien fĂŒhrten ihn zu einer eigenen Farbtheorie (mit 8teiligem diatonischen und 12teiligem chromatischen Farbenkreis), auf deren Lehre von den sieben Farbkontrasten sich spĂ€ter auch Johannes Itten bezog, sowie zu einer abstrakte FarbflĂ€chen gestaltenden Malerei. Nachdem er als Nachfolger Leopold von Kalckreuths als Professor und Leiter einer Komponierschule (sic) an die âKgl. Akademie der bildenden KĂŒnsteâ in Stuttgart (heute Staatliche Akademie der Bildenden KĂŒnste Stuttgart) berufen worden war, malte er â bereits mehrere Jahre vor Wassily Kandinsky â abstrakte Kompositionen â Komposition in Rot () â in krĂ€ftigen Farben. Er bearbeitete auch religiöse Themen wie die Heilige Ursula (), eine Auftragsarbeit fĂŒr den Deutschen Werkbund. Hölzel selbst hat sich energisch dagegen verwahrt, ein Maler der Religion zu sein. Selber Mitaktivist und engagierter Förderer moderner Bestrebungen in der Malerei, erwies sich Hölzel genau zu einer Zeit, zu der seine Studierenden Willi Baumeister, Oskar Schlemmer und Hermann Stenner mit ihren in seinem Auftrag ausgefĂŒhrten Kölner Werkbundbildern mehr Widerspruch als Beifall fanden, erneut als Mentor der Jugend: Der Verband der Kunstfreunde in den LĂ€ndern am Rhein gab ihm Gelegenheit, im Rahmen der Stuttgarter Kunstausstellung, die fĂŒr die Monate Mai bis Oktober angesetzt war und somit bereits unter dem Eindruck der Kriegsgeschehnisse stand, âunter eigener Verantwortungâ einen sogenannten âExpressionisten-Saalâ (Raum XVIII der Ausstellung) einzurichten und âMaler der jĂŒngsten Richtung [zu zeigen]â, so Wilhelm SchĂ€fer im Katalogvorwort, âdie fĂŒrs erste nicht gerade den Beifall des Publikums finden, aber doch durch den unleugbaren Ernst und Eifer der KĂŒnstler dem Verband einer sorgfĂ€ltigen Beachtung wert schienenâ. Zu den 24 vertretenen Malern zĂ€hlten neben den âEinheimischenâ Willi Baumeister, Paul Bollmann, Josef Eberz, Lily Hildebrandt, Johannes Itten, Ida Kerkovius, Edmund Kinzinger, Oskar Schlemmer, Hermann Stenner und Alfred Wickenburg auch die âAuswĂ€rtigenâ Walter Bötticher, Adolf Erbslöh, Hermann Huber, August Macke, Heinrich Nauen und Walter Ophey. AllmĂ€hlich formierte sich der sogenannte âHölzel-Kreisâ, in dem sich SchĂŒler und AnhĂ€nger versammelten und der sich erstmals mit der Freiburger Kunstverein-Ausstellung âHölzel und sein Kreisâ manifestierte. Zu den SchĂŒlern gehörten Max Ackermann, Willi Baumeister, Paul Bollmann, Carry van Biema, Heinrich Eberhard, Adolf Fleischmann, Johannes Itten, Ida Kerkovius, Otto Meyer-Amden, Richard Neuz, Alfred Heinrich Pellegrini, Oskar Schlemmer, Hermann Stenner sowie Alfred Wickenburg. Hölzel war auch verantwortlich fĂŒr die Einrichtung einer Damen-Malklasse. Zwischen Juni bis August lieĂ sich Hölzel und sein Kreis auf Empfehlung von August von Brandis in Monschau nieder, um dort zu malen. Der stĂ€ndigen Anfeindungen aus dem Kollegenkreis ĂŒberdrĂŒssig, demissionierte Adolf Hölzel, âunkonventionell in der AusĂŒbung seines Lehramtsâ und nachdem er auch wĂ€hrend seiner zweijĂ€hrigen Amtszeit als Akademiedirektor ab âseine BemĂŒhungen um eine Akademie-Reform nicht hat durchsetzen könnenâ, zum Ende des Wintersemesters und ging in den Ruhestand, gab aber weiterhin Privatunterricht, unter anderem fĂŒr Max Ackermann. Die etwa ab Mitte des Jahres intensivierten Versuche Willi Baumeisters und Oskar Schlemmers, Paul Klee als Lehrstuhl-Nachfolger zu gewinnen, stieĂen an der Akademie (an der sogleich schon nach deren Freiwerden Arnold Waldschmidt auf Hölzels Planstelle gesetzt worden war) und in der lokalen Presse auf heftigen, insbesondere Paul Klee diffamierenden Widerstand und wurden vom Akademiekonvent unter Direktor Heinrich Altherr, nicht zuletzt mit der fadenscheinigen BegrĂŒndung, es sei keine Planstelle vorhanden, zu Fall gebracht. Hölzel zog sich als freischaffender Maler zurĂŒck und konzentrierte sich verstĂ€rkt auf die Pastell- und Glasmalerei sowie seine kunsttheoretische Arbeit. Adolf Hölzel starb am 17. Oktober in Stuttgart. Der groĂe Erfolg blieb ihm versagt. Kurz vor seinem Tod schrieb er: Ich möchte, daĂ durch meinen Tod kein Mensch belĂ€stigt werde. Ich weiĂ ja doch, wie wenige Menschen sich fĂŒr mein kĂŒnstlerisches Wollen und dadurch fĂŒr mich interessiert haben. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Stuttgart. Ein bedeutender Teil von Adolf Hölzels kunsttheoretischem Nachlass, handschriftliche Notizen zum Teil mit Zeichnungen, befindet sich in der Staatsgalerie Stuttgart. Weitere BlĂ€tter sind in Streubesitz. Einer der frĂŒhen Sammler war der spĂ€tere Ministerialrat im Kultusministerium Baden-WĂŒrttemberg, Fritz Kauffmann, der auch mit Hölzel korrespondierte und diese Korrespondenz in seine Sammlung Dr. Fritz Kauffmann aufnahm. Aus dem Eigentum des Sammlers Fritz Kauffmann gingen viele sogenannte SchriftsockelblĂ€tter von Hölzel in das Eigentum von Hermann-Josef Bunte ĂŒber. In der Ausstellung der Sammlung Bunte in der Kunsthalle Bielefeld unter dem Titel "Das GlĂŒck in der Kunst" wurden die SchriftsockelblĂ€tter von Hölzel unter Nennung des Sammlers Fritz Kauffmann zusamme