Mirijam GĂŒnter Heim
Beschreibung Tausche Roman Mirijam GĂŒnter - Heim Guter Zustand gegen ein anderen Roman. Bitte BĂŒchervorschlĂ€ge bieten. Klappentext Dreizehn Jahre ist die Ich-ErzĂ€hlerin, als sie in ein Heim kommt. Knapp drei Jahre und einige Heime spĂ€ter steht sie bereits vor den Scherben ihres jungen Lebens: Sie hat sich den Ruf eines 'schwererziehbaren' MĂ€dchens erworben, mehrere Schulen geschmissen und es sogar geschafft, bei einem Ausbruch einen Erzieher zu verletzen und mit ihrer Clique bis nach Spanien abzuhauen. Ihre Freunde sind ihr einziger Halt, ihre Ersatzfamilie. Ihnen geht es Ă€hnlich, sie alle tragen dieses gehetzte LebensgefĂŒhl ins sich, das nicht selten mit Hilfe von Alkoholexzessen betĂ€ubt wird. Und dennoch schafft es die Protagonistin immer wieder mit einer verblĂŒffenden Schlagfertigkeit und Ironie weiterzumachen, indem sie sich selbst zuspricht: "Ich bin fĂŒnfzehn Jahre alt und habe schon verdammt viel gesehen..." Mirijam GĂŒnters PortrĂ€t eines schwer erziehbaren MĂ€dchens enthĂ€lt viele Wiederholungen, ist schwer zu lesen, die Geschichte schwer zu ertragen. Aber gerade deswegen lobenswert konsequent, findet Cathrin Kahlweit. Denn die Autorin weiĂ, wovon sie schreibt. Sie war selbst einmal Heimkind und kennt sich aus in dieser Welt, die von "verpassten Gelegenheiten, verlorenen Freunden, von SchlĂ€gereien und Drogenexzessen, von Einsamkeit und Wut, von Polizeirazzien und Gerichtsprozessen" handelt. Die stilistischen Sperrigkeiten des Romans sind der schonungslosen AuthentizitĂ€t geschuldet, mit der GĂŒnter fĂŒr die Entlarvung der Idee einer funktionierenden Jugendhilfe als "Heile-Welt-Vorstellung" eintritt. Da freut es Kahlweit umso mehr, dass die Autorin trotz ihres desillusionierenden JugendportrĂ€ts die Hoffnung auf menschliche WĂ€rme hinter den Zombiemasken verhĂ€rteter Heimkinder nicht aufgegeben hat. In ihrer frustrierten Protagonistin verberge sich ein "Dornröschen", das aus ihrer emotionalen Festung gerettet werden kann. Es muss nur jemand den SchlĂŒssel finden.