Eisenbahn Triptis - MarxgrĂŒn, Eine Nebenbahn im Strudel der
Wer sie kennt, der liebt sie! Viele halten sie fĂŒr eine der reizvollsten Eisenbahnstrecken Deutschlands, nennen sie gar eine versteckte Gebirgsbahn. TatsĂ€chlich fĂŒhrt ihr Schienenstrang durch gegensĂ€tzliche Landstriche, quert HochflĂ€chen und taucht ein in tief eingeschnittene waldreiche TĂ€ler. Tunnel und Viadukte, DĂ€mme und Einschnitte wechseln sich ab. Meist verlĂ€uft die Trasse in engen Bögen und starken Neigungen und passt sich so der urwĂŒchsigen Landschaft an. Nie stand sie im Mittelpunkt, sah keine schnellen ExpresszĂŒge mit klangvollen Namen und fernen Zielen, auch keine endlos langen GĂŒterzĂŒge, die quer durch Europa klapperten. Treu und brav versahen viele Generationen Eisenbahner hier ihren Dienst.  Wer sie kennt, der liebt sie! Aber wer kennt sie wirklich? Nur wenig wurde bisher geschrieben ĂŒber die knapp 70 Kilometer lange Nebenbahn vom thĂŒringischen Triptis ins oberfrĂ€nkische MarxgrĂŒn. Dieses Buch widmet sich vorwiegend dem wohl turbulentesten Jahrzehnt ihrer Geschichte. rĂŒckte die Bahnlinie ins Visier des MilitĂ€rs und in den Folgejahren flossen Millionen Reichsmark in ihren Ausbau. Neben verlĂ€ngerten Kreuzungsgleisen, neuen Stellwerken und Lokbehandlungsanlagen entstanden zwei völlig neue Betriebsbahnhöfe! Warum aber hier? Intensive Recherche förderte Erstaunliches zu Tage! So spielte die Strecke in den Planungen des Generalstabs fĂŒr den 2.Weltkrieg eine wesentliche Rolle. ZusammenhĂ€nge werden deutlich zwischen den BaumaĂnahmen und dem âWestfeldzugâ, aber auch der Sudetenkrise und spĂ€ter zwischen der verzweifelten Suche nach Materialreserven und den deutschen RĂŒckschlĂ€gen in Russland. Die in manchen Veröffentlichungen immer wieder auftauchende âMĂ€râ von regelmĂ€Ăiger Nutzung der Linie Triptis-Lobenstein-MarxgrĂŒn durch den âFĂŒhrerzugâ wird ebenso untersucht wie angeblich âtagelanger starker Umleitungsverkehrâ aufgrund von Luftangriffen auf den Bahnhof Saalfeld. In den Schilderungen von Geschehnissen am Kriegsende und der nachfolgenden Entwicklung der nun zwischen ThĂŒringen und Bayern unterbrochenen Bahnlinie bis zur deutschen Wiedervereinigung finden sich ebenfalls ĂŒberraschende Aspekte. Die ermittelten Fakten und ihre Einordnung in die ZusammenhĂ€nge werden in diesem Buch durch viele bislang unveröffentlichte Fotos und AktenauszĂŒge illustriert.                                             Wer sie kennt, der liebt sie!  Aus dem Nachwort zum Buch: Die zwölf Abschnitte dieses Buches wollen kein umfassendes und abschlieĂendes Werk ĂŒber die Geschichte der Nebenbahn Triptis-MarxgrĂŒn sein. Im Wesentlichen bestehen sie aus aneinandergereihten Fakten und Daten dieser Bahnstrecke und ihrem Umfeld mit Schwerpunkt in den er und 40er Jahren. Schriftgut aus vielen verstreuten Quellen, aber auch mĂŒndliche Ăberlieferungen zum Thema sollten in dieser Schrift verarbeitet und damit ein bewegtes Jahrzehnt im Leben unserer Bahn vor dem Vergessen bewahrt werden. Der Autor möchte zu weiteren Forschungen anregen und ist selbstverstĂ€ndlich dankbar fĂŒr Korrekturen, Hinweise und ErgĂ€nzungen. Ganz bewusst fehlen Wertungen oder Schlussfolgerungen, soweit diese zum VerstĂ€ndnis nicht erforderlich sind. Die Leser mögen selbst entscheiden ĂŒber die vermeintlichen HintergrĂŒnde, den Sinn oder Unsinn der mit enormen Kosten verbundenen BaumaĂnahmen in der Vorkriegszeit, ggf. auch Parallelen bemerken zu VorgĂ€ngen in Vergangenheit und Gegenwart ⊠Â