FĂŒr Kater Muckel wird ein erfahrener Halter gesucht!
Muckel lebte mindestens zwei Jahre unversorgt am Rande einer Schrebergartensiedlung. Er hatte starken Schnupfen, viele kahle Stellen am ganzen Körper, starke VerfĂ€rbungen im Fell, und er schien sich nicht gut zu pflegen. Eine Dame erbarmte sich seiner, weil er krank und hilfsbedĂŒrftig aussah. Sie bat ihm Futter an, welches er auch sofort dankbar annahm. Nur anfassen lieĂ er sich zunĂ€chst nicht, auch wenn er nach einigen Wochen der Dame nicht mehr von der Seite wich, wenn sie im Garten war. Da er weiterhin krank aussah und seine Augen inzwischen stark gerötet waren, nahm die Dame Kontakt mit uns auf und wir beschlossen, ihn einzufangen und einem Tierarzt vorzustellen. Die dazu notwendige Narkose nutzen wir selbstverstĂ€ndlich gleich zur Kastration und zu einer umfangreichen Blutuntersuchung, denn wir rechneten aufgrund seines schlechten Allgemeinzustandes mit dem Schlimmsten. Zum GlĂŒck waren die Organwerte alle in Ordnung, und er wurde auch wider Erwarten negativ auf Katzenaids (FIV) und Katzenleukose (FeLV) getestet, jedoch ergab der Augenabstrich eine massive Infektion mit Chlamydien. Die Tatsache, dass die Infektion ĂŒber viele Monate unbehandelt geblieben war, hatte Muckel stark geschwĂ€cht, da aber die Chance auf eine Gesundung bestand, erklĂ€rte sich eine ehrenamtliche Helferin bereit, ihn fĂŒr einige Wochen in ihrem Bad in QuarantĂ€ne unterzubringen, wo er regelmĂ€Ăig seine Medikamente bekommen konnte â eine Notwendigkeit, die leider in dem Schrebergarten nicht gewĂ€hrleistet werden konnte. Da er auĂerdem einen starken Befall mit Sarkoptes-Milben (RĂ€ude) hatte, war die Unterbringung in einer sauberen Umgebung auch medizinisch und logistisch die einzig sinnvolle Möglichkeit, ihm die Chance auf ein gesundes Leben zu ermöglichen. Da er im Schrebergarten schon recht gut Kontakt mit zwei SchrebergĂ€rtnern aufgenommen hatte, ihnen um die Beine ging und sich von ihnen auch vorsichtig anfassen lieĂ, hatten wir auĂerdem die berechtigte Hoffnung, dass er vielleicht vermittelbar war. Leider kam es anders. Es wurden schwere Wochen fĂŒr Muckel und auch fĂŒr die Pflegerin, denn Muckel wollte partout keinen Kontakt, lieĂ sich die vielen Wochen ĂŒber nie anfassen, sondern reagierte auf AnnĂ€herungsversuche mit Frauchen, Knurren und RĂŒckzug. Trotzdem gelang es der Pflegerin, ihm regelmĂ€Ăig sein Antibiotikum zu geben und seine Augentropfen reinzutrĂ€ufeln. Als er nach abgeschlossener Behandlung Wochen spĂ€ter wieder in den Schrebergarten kam, schloss er sich nach nur einem Tag sofort wieder seiner Betreuerin an und wandelte sich nach wenigen Tagen zum absoluten Schmusekater, der gar nicht mehr von ihrem SchoĂ zu kriegen war. Auch zwei weitere SchrebergĂ€rter können ihn inzwischen streicheln. Durch die Fortsetzung der Milbenbehandlung, der fortgesetzten hochwertigen ErnĂ€hrung und die tĂ€gliche Gabe von Hanföl hat sich inzwischen auch sein Allgemeinzustand deutlich verbessert: seine Wunden sind abgeheilt, die Haut nicht mehr gerötet, das Fell ist an den betroffenen Stellen nachgewachsen, die Augen sind nicht mehr gerötet oder verkrustet und sein Chlamydien-bedingter Schnupfen hat sich so gut gebessert, dass er entweder gar nicht oder nur noch sporadisch, z.B. bei Wetterwechsel niest. Die Betreuerin versorgt Muckel nun tĂ€glich im Schrebergarten und schmust mit ihm, und fĂŒr den Winter hat er eine warme Styrokiste mit Stroh. Leider wird diese âIdylle" dadurch getrĂŒbt, dass er fast wöchentlich von einem aggressiven Revierkater Verletzungen zugefĂŒgt bekommt, und zudem muss die Betreuerin den Garten krankheitsbedingt zum Ende der nĂ€chsten Gartensaison aufgeben. Schon jetzt ist sie körperlich eingeschrĂ€nkt, aber auĂer ihr gibt es niemanden, der bis in den spĂ€ten Herbst hinein auf dem GartengelĂ€nde ist, geschweige denn sich bereit erklĂ€rt, Muckel auch im Winter tĂ€glich zu versorgen. Wir suchen deshalb perspektivisch ein neues Zuhause fĂŒr Muckel, der inzwischen auch Besuchern viel offener gegenĂŒbersteht, und den man auch als Fremder inzwischen schon vorsichtig anfassen kann, wenn er einen ein paar Mal gesehen hat. Er ist ein sehr anhĂ€nglicher und verschmuster Kerl, der sehr darunter leidet, dass seine Bezugsperson nicht hĂ€ufiger bei ihm sein kann! Er wird sich langfristig auch gut in einem neuen Zuhause einleben, wenn man ihm eine lange Eingewöhnungszeit und viel Freiraum gibt, der es ihm ermöglichst, sich in seinem eigenen Tempo den Menschen anzuschlieĂen. Vor einer Vermittlung mĂŒssten die neuen Dosenöffner zwingend mit ihm im Schrebergarten Kontakt aufgenommen haben, damit er sie schon positiv einordnen kann, bevor er ins neue Zuhause einzieht. Andernfalls ist es gut möglich, dass er wieder in eine Abwehrhaltung verfĂ€llt und - wie seinerzeit in der Pflegestelle â niemanden an sich ran lĂ€sst. In seinem zukĂŒnftigen Zuhause sollte man im Umgang mit scheuen oder verwilderten Katzen Erfahrung haben, da Muckel nach einer Eingewöhnungszeit zwar mit Sicherheit ein Schmusekater wird, aber weiterhin Besonderheiten im Umgang zeigen wird (wie z.B. vermutlich eine starke Schreckhaftigkeit und Skepsis allem Fremden gegenĂŒber) und aufgrund seiner hochgradigen AggressivitĂ€t beim Tierarztbesuch vermutlich auf lĂ€ngere Sicht nicht ohne Narkose behandelbar ist.  Eine Vermittlung findet grundsĂ€tzlich nur im Raum Kassel statt. Sie werden gegen Zahlung einer SchutzgebĂŒhr je Tier vermittelt. Cat-Care Tierhilfe Kassel e.V.