Afrikanische Figur aus Nigeria (mit Gebrauchtsspuren)
Die Kunst des Volksstammes der Yoruba stellt eine der SĂ€ulen klassischer afrikanischer Kunst dar. Diese recht groĂe Volksgruppe ist im westlichen Nigeria -mit Ausstrahlung nach Benin- beheimatet und wird gegenwĂ€rtig auf rund 28 Millionen Mitglieder geschĂ€tzt. Die vielschichtige religiöse Entwicklung der Yoruba hat zu einer Vielzahl von Riten und damit verbundenen kultischen Objekten gefĂŒhrt die zudem oft in vollendeter kĂŒnstlerischer Gestaltung ausgefĂŒhrt sind. Schon frĂŒhzeitig wurde daher Europa auf die Kunst der Yoruba aufmerksam und in sogar durch die Anerkennung des IfĂĄ-Orakels als - UNESCO Meisterwerk der Menschheit - geadelt. Die Yoruba, bzw. deren Nachfahren, sind auch in Amerika und einigen europĂ€ischen Gegenden verbreitet, wobei religiöse Grundauffassungen auch in diesen Gebieten weitergefĂŒhrt. In Nigeria selbst ist der wechselseitige Einfluss von Islam und Christentum auf die Religionen der Yoruba zu erkennen, der dort zu einer komplexen Entwicklung beigetragen hat. Eine Kurzbeschreibung der Yoruba-Religion ist daher kaum möglich und muss sich auf einige herausragende Kulte beschrĂ€nken. Die zahlreichen Gottheiten der Yoruba sind dem Hauptgott Olorun unterstellt und treten in vielfĂ€ltiger Gestalt und Funktion als Mittler zu den Menschen auf. Diese Mittlergottheiten werden zusammengefasst als Orisha bezeichnet und einzeln verehrt. Eine Besonderheit der Kultur der Yoruba ist die Verehrung von Zwillingsfiguren Ibedji die auch in der Gegenwart sehr verbreitet sind. Die weit ĂŒberdurchschnittliche Rate von Zwillingsgeburten bei den Yoruba hat diesen Kult sicher beeinflusst. Die hohe Kindersterblichkeit hat jedoch dazu gefĂŒhrt, dass einzelne Zwillinge schon frĂŒh sterben und an deren Stelle treten dann die kleinformatigen Figuren der Ibedji. Diese Figuren mĂŒssen vom ĂŒberlebenden Zwilling, oder der Mutter sorgsam gepflegt werden, um Unheil abzuwenden. Auch werden die Ibedjis hĂ€ufig gekleidet, gefĂŒttert und immer wieder symbolisch gewaschen, was zur Entwicklung sehr attraktiver Patina fĂŒhren kann. Die Ibedji-Figuren werden auf privaten AltĂ€ren verehrt, aber auch auf Reisen mitgefĂŒhrt. Wie auch bei vielen anderen Figuren der Yoruba sind hĂ€ufig die Wangen mit linienförmigen NarbentĂ€towierungen ausgeschmĂŒckt die ein ĂŒbergreifendes Charakteristikum des Stammes der Yoruba darstellen und auch heute bei vielen Stammesangehörigen, als rituelle Narben, zu sehen sind. Ebenfalls der Verehrung weiblicher MĂ€chte dienen die Masken des Gelede-MĂ€nnerbundes der Anago-Yoruba, die als geschnitzte Aufsatzmasken in vielfĂ€ltiger Form existieren. Hierbei wird den weltlichen MĂŒttern gehuldigt, damit diese Ihre KrĂ€fte zum Wohle der Gemeinschaft einsetzen. Dieser Tanzstil zeigt eine umfassende Choreografie und wird durch die aufwendig gestalteten Masken und KostĂŒme zusĂ€tzlich untermauert. Der Tanz der Geledemasken steht aber auch im Zusammenhang mit den Ernteriten und findet alljĂ€hrlich im Grenzgebiet von Nigeria und Benin statt. Diese recht groĂ angelegten rituellen Tanzveranstaltungen wurden im Jahre von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt. Material: Holz GröĂe: ca. 53 cm Zustand: siehe Fotos Barzahlung bei Abholung oder kostenpflichtiger Versand. Privatverkauf. Keine RĂŒcknahme.